"Der freie Wille besteht nicht in der Freiheit,
das zu tun, was man tun möchte,
sondern in der Kraft, das zu tun, was getan werden muss,
auch wenn es uns innerlich widerstrebt."
George MacDonald
"Sobald wir Druck in Drang verwandeln, entsteht aus Widerstand Anziehung!"
Stefan Jesse
13 Wege zum Glück
-
Die Wozu – Frage
Es stimmt nicht, dass manche Leute einfach mehr Glück haben als andere! Die Glücklicheren gehen nur anders mit den Ereignissen um. Sie sagen zum Beispiel nicht
„Warum?“ sondern „Wozu?“ Die Menschen, die leichter leben haben genau so viel Pech wie andere und erleiden die gleiche Anzahl Schicksalsschläge. Aber sie hadern nicht lange: Warum passiert
mir das? Warum muss das sein? Sondern sie fragen: Wozu ist das gut? Wie kann ich das Problem lösen? Was kann ich tun? Welche Möglichkeiten gibt es? Mit anderen Worten: Sie denken nicht
problemorientiert sondern lösungsorientiert.“
-
Der Arbeitskick
Glück entdeckten die Forscher nicht bei Faulenzern, sondern bei engagierten Arbeitern. Konzentrierte Aktivität mobilisiert das körpereigene Glückshormon
Serotonin. Vorausgesetzt, die Aktivität entspricht der eigenen Begabung. Leider unterschätzen die meisten Menschen ihre eigenen Begabungen. Finden kann man seine Talente nur durch
Experimentieren, durch das Ausprobieren neuer Anforderungen. Also durch Arbeit. Nichts ist so trügerisch wie die Schlaraffenland-Lüge. Unterforderung macht unglücklich!“
-
Die Fitness-Komponente
Glückliche Stubenhocker sind die Ausnahme. Fitness ist der Schlüssel zum Glück: „Niedergeschlagenheit, Leeregefühl und Konzentrationsstörungen werden durch
Bewegung beiseite gefegt. Erstens aktivieren Ausdauersportarten und körpereigene Endorphine werden ausgeschüttet. Zweitens sorgt die erhöhte Sauerstoffzufuhr für eine bessere Ausnutzung der
Gehirnkapazität. Drittens werden beim Schwitzen Depression fördernde Substanzen ausgeschieden. Und schließlich stärkt das Fitnessgefühl das Selbstbewusstsein.“
-
Das Klärungs-Programm
Klärung (engl.: Clearing) bedeutet „Klarheit schaffen“. Forscher fanden unter glücklichen Leuten so gut wie keine Chaoten. Ordnung – zumindest im Geist – gehört
zum Lebensgefühl der Leichtigkeit!
Die Glücklichen fällen Entscheidungen schneller und eindeutiger, riskieren lieber falsche Entscheidungen, statt zu zögern und aufzuschieben. Sie erledigen
sofort, was getan werden muss, statt es anzuhäufen.
Wer aufräumt und Liegengebliebenes anpackt, fühlt sich nicht als Opfer sondern als Gestalter seines Schicksals. Und das gehört wesentlich zum Glück dazu.
-
Der Medien-Verzicht
Fröhliche Leute verbringen nicht einmal ein Fünftel so viel Zeit vor dem Fernseher wie der Durchschnittsbürger. Und sie studieren seltener die Tageszeitung. Die
psychologische Erklärung: Fernsehen und Tagespresse erreichen ihre Quoten mit Katastrophen, Morden und schlechten Nachrichten. Wer darauf verzichtet, hat ein „helleres“ Weltbild. Die
Begründung des Physiologen Prof. Leo Kaplan: „Fernsehen leert sukzessive den körpereigenen Speicher des Wohlfühl-Hormons Endorphin. Wer drei Stunden ferngesehen hat, kann sich unmöglich
leicht und fröhlich fühlen – egal, was er gesehen hat.“
-
Der Freundschafts-Beitrag Viele Leute zu kennen bringt gar
nichts, denn es kommt auf das Gefühl der Verbundenheit an. Nur mit einer begrenzten Zahl von Menschen ist es möglich, Vertrauen, das Gefühl des Aufgehobenseins und der
Geborgenheit zu pflegen. Alle glücklichen Menschen teilen das Talent zur Freundschaft. Das bedeutet Regelmäßigkeit, Pflege, Initiative, aber auch Auswahl. Umgeben Sie sich mit ermutigenden,
unterstützenden Leuten, und reduzieren Sie den Kontakt zu den mies machenden Energieräubern in Ihrer Umgebung!
-
Der Motivations-Effekt :Fröhliche Leute können sich selbst motivieren. Gewöhnlich lassen sich Menschen nur von Freude
und Spaß locken. Die glücklicheren Leute nehmen aber auch Frust, Angst und Ärger als Motivationsschub. Ärger ist für sie eine Chance zu lernen, da sie wissen, hinter jeder Schwäche steckt
eine Stärke, und wir wachsen an Widerständen. Das bestätigt sogar die Medizin, denn wer Probleme meidet, schrumpft! Vierzehn Tage reiner Relaxurlaub senken die geistige Wachheit und damit
die Glücksfähigkeit um 20 Prozent!
-
8. Das Element Dankbarkeit
Glückliche sind dankbarer. Einfach, weil sie glücklich sind? Nein, sie sind glücklich, weil sie dankbarer sind. Menschen, die mit dem Schicksal hadern, richten
ihre Aufmerksamkeit auf das, was sie unzufrieden macht. Die Glücklichen hingegen haben einen geübten Blick für erfreuliche Dinge“. Tun wir es ihnen also nach! „Wer täglich aufzählt, wofür er
dankbar sein kann, schärft seine Wahrnehmung für die angenehmen Seiten des Lebens, denkt, fühlt und lebt fröhlicher.“
-
9. Der Risiko-Faktor
Überraschenderweise leben Leute leichter, die es sich eben nicht bequem machen. Im Gegenteil: Sie verlassen sogar immer wieder ihre „Komfortzone“. So wird der
Bereich im Leben genannt, der gewohnt und automatisiert ist, der sicher scheint, der einen immer wieder bestätigt. Doch Wachstum zum Glück findet außerhalb der Komfortzone statt. Wer nie
scheitert, entwickelt sich nicht und kann auch nicht glücklich werden, denn er fürchtet sich vor Unvorhersehbarem. Ihm fehlt die Erfahrung der eigenen Stärke und Überwindungskraft. Van Gogh
erlebte viele Tiefs in seinem Leben, aber wäre er nicht als Pfarrer gescheitert, hätte die Welt nie von seiner Begabung als Künstler erfahren.“
10. Der Akku-Trick
„Die meisten Leute sacken ab, wenn sie erschöpft und frustriert sind. Die Glücklichen wissen, wie sie ihren
Energiespeicher schnell wieder auffüllen“. Sie nutzen etwas, das die Forscher Akku-Liste nennen. Eine individuelle Zusammenstellung von Dingen, die Energie bringen. Dazu kann etwa gehören: Mozart
hören, Badewanne, etwas Schönes kaufen, massieren lassen, Meditieren, jemanden beschenken, Wasser trinken etc. Legen Sie sich also eine Akku-Liste an. Und zwar schriftlich, damit Sie
sie zur Hand nehmen können, wenn Sie gedanklich im Trüben fischen.“
11. Der Zeitlosigkeits-Effekt
Glücklichen Leuten rinnt die Zeit nicht davon. Sie leben mehr im Augenblick und haben die Fähigkeit zur Konzentration. „Wer voll in dem aufgeht, was er gerade tut,
handelt in einer Sphäre der Zeitlosigkeit.“ Zweitens haben sie eine feinere Körperwahrnehmung. Experten schlagen daher vor, „alle 90 Minuten innezuhalten und dem Atem nachzuspüren, die Haltung zu
überprüfen und in den Körper hineinzuhorchen, um mit sich selbst in Kontakt zu treten. Wer immer wieder aus den Gedanken zurück in den Körper gelangt, ist präsent im Augenblick.“
12. Das Ziel-Programm
Glückliche Menschen haben eine Vision, etwas, für das sie leben und das sie morgens aus dem Bett springen lässt. Sie setzen sich selbst immer wieder (langfristige)
Ziele, die sich in kleinen Schritten erreichen lassen. Wir überschätzen meist, was wir in kurzer Frist erreichen können und unterschätzen, was auf lange Sicht möglich ist. Die Ziele müssen
konkret formuliert sein, und zwar schriftlich, etwa in einem Tagebuch. Und sie müssen überprüfbar sein. Also nicht: Ich werde mehr für meine Gesundheit tun. Sondern: Ab 1. Februar jogge ich
dreimal die Woche.
13. Der religiöse Faktor
Es lässt sich nicht leugnen: Religiöse Leute sind glücklicher und obendrein gesünder, wie Statistiker nachgewiesen haben. Vermutete Gründe sind, dass der Glaube dem
Leben Sinn und uns ein Gefühl des Behütet seins und der Geborgenheit verleiht – jedenfalls dann, wenn die Religion keinen Zwang ausübt und keine Schuldgefühle hervorruft. Unabhängig von der
Religion gilt grundsätzlich: Glücklicher und gesünder ist, wer einen Sinn im Leben sieht, sich an verbindliche Wertvorstellungen hält und Vertrauen hat.“
( Quelle: FÜR SIE 02.2000)